Aerodrom Vrsar / Kroatien
von mfso
So Freunde,
anlässlich unseres Entspannungsurlaubes in Istrien/Kroatien, zwischen Porec und Novigrad, haben wir neben dem obligatorischen Bade- und/oder auch Erholungsaktivitäten den einen oder anderen Ausflug unternommen um die nähere Umgebung ein wenig zu erkunden. Nach einigen Tagen der Ruhe haben wir eines Tages beschlossen dem Aerodrom in der Umgebung Vrsars einen Besuch abzustatten. An diesem Tag, einem Samstag, fand auf dem Gelände eine nationaler Fallschirmwettbewerb statt.
Als wir auf besagtem Gelände eintrafen war gerade Mittagspause und die Akteure des Wettbewerbes bereiteten sich mental auf die folgenden Durchgänge vor oder diskutierten über den einen oder anderen Sprung. Während dieser Zeit nutzten wir die Gelegenheit uns das sogenannte Museum anzuschauen. Begonnen hat die Exkursion in einem ausgemustertem Random (radar dome = radarkuppel) welche eine stattliche Anzahl von Avionik Teilen aus vielen Jahren der Fliegerei enthielt. Neben der Kasse, mit sehr moderaten Eintrittspreisen, und einer kleinen, aber feinen Kaffebar wurden neben Instrumenten, Aggregaten, Flugzeugteilen und Literatur ein kunterbuntes Sammelsurium rund um die kroatische, ehemals jugoslawische, (Zivil-) Luftfahrt der Neuzeit aber eben auch aus den Anfängen zu sehen.
Das Aerodrom Vrsar diente beispielsweise in diesem Jahr als Ausgangspunkt für das Red Bull Airrace im malerischen Rovinj, was nur ein paar Flugminuten entfernt ist. Insgesamt merkt man das hier echte Enthusiasten zu gegen sind, welche mit viel Leidenschaft und noch mehr Improvisationstalent Flugsport betreiben.
Im Anschluss an die Besichtigung des Randoms ging es ins danebenliegende Freigelände. Hier reihen sich etliche, völlig verschiedene Flugzeugtypen und einiges an Flugplatzequipment aneinander, teils osteuropäischer Herkunft wie z.B. die Antonov AN2, aber meist aus US-amerikanischer Herstellung was die verschiedenen Typenschilder belegen. Beim Umgang auf dem ausgewiesenen Weg passiert man viele, verschiedenen Flugzeuge oder eben die Reste davon. Um Spekulationen jeglicher Art vorzubeugen sei darauf hingewiesen, dass keines der Exponate auch nur im Ansatz flugfähig ist. Was hier zu sehen ist sind mehr oder weniger ausgeweidete Hüllen, bei denen das eine oder andere Ruder, in der warmen Brise vom Meer, leise vor sich her quietscht.
Zeitweise könnte man meinen man befindet sich auf einem dieser Flugzeugfriedhöfe im Süden der USA. Trotzdem ist das Aerodrom allemal einen Besuch wert, da man die verschiedenen Flieger aus nächster Nähe anschauen kann und ohne sofort gerügt zu werden. Bei einigen Exponaten stehen sogar die Türen offen um auch in das innere dieser Flieger zu schauen und sich auch mal hinter den Steuerknüppel zu setzen, oder wann seit Ihr das letzte mal auf dem Pilotensitz einer Antonov AN2 gesessen? Und der Betreiber des kleinen Museums hat sogar an die Sicherheit der Gäste gedacht, da er zum Schutze der Besucherhäupter am Beginn der Ausstellung auf die Helme, sehr antiker Bauart, verweist.
Nach dem Rundgang genehmigten wir uns noch einen leckeren Eiskaffee und schauten den Teilnehmern des Fallschirmwettbewerbes, welcher unterdessen wieder begonnen hatte, unter der Sonne Istriens zu. Der aktuelle Fluggerätebestand entspricht durchaus gehobenem, europäischen Standard und so kann man auch getrost die angebotenen Rundflüge über die wunderschöne Landschaft Istriens buchen. Ach ja, auch für die Fallschirmspringer hat man ein modernes Flugzeug verwendet.....
Auf jeden Fall ein lohnendes Ziel für einen kleinen Ausflug!
Mit fliegerischem Gruß
Charly
(Redakteur)
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