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JetPower-Event 2018
von mfso
Nun ist sie schon wieder vorbei die erste JetPower auf Bayrischem Boden. Nachdem die Auflagen und der Bürokratismus, vermutlich auch die persönliche Ablehnung durch bestimmte Amtspersonen immer skurrilere Ausmaße angenommen hatte, sahen sich die bisherigen Organisatoren, also das Team um Winnie Ohlgart und Horst Westerholt gezwungen hinzuschmeißen. Für den wirtschaftlichen Verlust, leicht im sieben stelligen Bereich für die gesamte Region, können sich die Gastronomen, Hoteliers und Geschäftsbesitzer bei den verantwortlichen Ämtern bedanken. Durch diese Willkürlichkeit war es geraume Zeit ungewiss ob es eine weitere JetPower geben wird. Zwischenzeitlich hatten sich etliche Bewerber um einen Zuschlag für die Austragung bemüht, allerdings hatten die meisten die Kosten für die Rechte an der Übernahme unterschätzt und zogen ihre Bewerbungen zurück. Letztendlich war nur das Team um Emmerich und Richard Deutsch von Powerboxsystems übrig, welche auch den Zuschlag erhielten. Jetzt war die Zukunft der Jet-Power gesichert.
Bereits in diesem frühen Stadium begannen die Vorplanungen. Im laufe der nächsten Monate nahmen die Planungen immer konkretere Züge an und unter Einbeziehung externer Hilfe, wie z.B. dem Messebauer, zuständig für Zelt, Beschallung usw. entstand eine nahezu perfekte Infrastruktur. Ein Ausstellungszelt mit etwas über 200m Länge und rund 20m Breite bildet den Kern der JetPower 2018. Parallel hierzu meldeten sich die Aussteller, rund 130 an der Zahl, an. Auch die Anträge bei den zuständigen Behörden, dem Luftfahrtamt, dem Landratsamt etc. wurden eingereicht und die Auswahl an Standbetreibern für das erwartete, internationale Publikum wurde abgeschlossen. Natürlich wurden in diesem Atemzug auch die Toilettencontainer als auch der Duschcontainer bestellt. Und pünktlich zur Eröffnung stand dann alles bereit.
Schon vor der eigentlichen Beginn der Messe reisten viele Aussteller an um in Ruhe ihre Stände aufzubauen und ihre Waren entsprechend zu präsentieren. Am Freitag, dem Tag der Eröffnung, fanden sich der Landrat sowie die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden ein um der Eröffnungszeremonie mit Fahnenhissung und Solotrompeter teilzunehmen. Kurz nach diesem emotionalen Moment öffneten sich die Pforten des Messezelt und die Besucher strömten mit hohen Erwartungen hinein. Bereits nach kurzer Zeit herrschte reger Betrieb und bereits jetzt wechselte das eine oder andere Objekt der Begierde den Besitzer. Natürlich hatten die Aussteller im Vorfeld bereits Listen mit ihren Flugslots bekommen und neben dem eigentlichen Messebetrieb führten sie dem bereits zahlreichen anwesenden Publikum ihre Neuheiten vor. Bereits im ersten Durchgang konnte man feststellen, dass es einiges an Neuheiten zu sehen gab.
Von den riesigen Modellen, ich frage mich ernsthaft wo man damit fliegen soll, vom Preis ganz abgesehen, bis hin zu kleinen und auch einfachen Fliegern war alles zu haben. Erfreulich ist der Trend hin zu handlichen Jets, ob als Zweckmodell oder in Fullscale, ob mit EDF oder mit Turbine. Entsprechend ist hier auch der Zubehörmarkt mehr als gut bestückt. Ich könnte jetzt auf den nächsten 200 Seiten jedes einzelne Detail der Messe beschreiben, was aber den Umfang diesen Berichtes etwas sprengen würde. Deshalb beschränke ich mich auf eine kleine Auswahl.
Natürlich war die „Core“ von Powerbox eines der absoluten Höhepunkte der diesjährigen JetPower. Das Interesse an diesem Fernlenksystem war so groß, dass der Stand ständig dicht umringt von Interessenten war. Dabei hatte Powerbox neben der Anlage ja noch ein paar weitere Neuheiten am Stand ausgestellt. Unter anderem den Spark-Switch- Pro oder auch PowerBox iGyro SAT aber auch die Montagerahmen für MPX-Stecker.
Bestimmt ein weiteres Highlights war der Makojet am Stand von Fantastic-jets. Jürgen Gollnow präsentierte dieses Modell in sympathischer Größe und besonders durch die Einzigartigkeit des Flugzeugmusters, ausgelegt für EDF aber auch für Turbine, auf seinem Stand.
Unmittelbar angrenzend stellte Daniel Schübeler die neueste Generation von Impellern vor. Von klein bis riesig, diese Antriebe sind mittlerweile so ausgereift, dass sie eine starke Alternative zu den Turbinen sind, speziell wenn keine Turbinenzulassung vorliegt.
Auch Saleem Siddique von fctjet aus England stellte seine wunderschön gefertigten Hoppertanks und entsprechendes Zubehör vor. Vom Tankpendel in verschiedenen Größen, Verbindungsstücke und Anschlussteile, alles was man für eine professionelle Tankinstallation braucht gab es an diesem kleinen aber feinen Stand. Komplett zerlegbar ist die Wartung dieser Kleinode ein Kinderspiel.
Neben den bekannten Fernlenkanlagen wird Jeti, Vetrieb über Hacker, im Frühjahr 2019 eine mittelklasse Anlage zu entsprechendem Preis anbieten. Gedacht ist diese Fernbedienung als Zweitfernsteuerung oder auch für den ambitionierten Neueinsteiger.
Am Stand von RSED-RC führte uns Ray Struik eindrucksvoll die funktionierenden Displays für den perfekten Cockpitausbau vor. Momentan ist das kleinste Display 1-1/4“ groß. Es wird aber eifrig an den Neuheiten gearbeitet um auch noch kleinere Anzeigen anzubieten. Demnächst sind auch Programmierung auf Kundenwunsch möglich.
Außerdem gab es am gleichen Stand wunderschöne Short-Kits zu kaufen. Hier ist noch der echte Modellbauer gefragt. GFK-Rumpf, gelaserte Teile für die Flächen – das wars! Super!
Natürlich ist normalerweise jeder Aussteller bestrebt seine Waren dem geneigten Publikum zu präsentieren und ggf. auch zu verkaufen. Leider musste ich auf der JetPower die Erfahrung machen, dass dies wohl eine überholte Ansicht ist. Bei einem, ehemals sehr renommierten japanischen Fernsteuerhersteller, hatte man es offensichtlich nicht nötig, auch nach wiederholten Ansprechen, den Kopf zu heben und auf den Kunden, in diesem Falle sogar Presse, zuzugehen. Stattdessen blieben alle 4 Mitarbeiter auf ihren Stühlen sitzen und beschäftigten sich weiter eifrig mit ihren Smartphones. Nun ja, als logische Konsequenz werde ich nach über 40Jahren Firmentreue den Hersteller wechseln und auch meine Empfehlungen entsprechend anpassen-Schade.
Wie gesagt der Bericht könnte sich noch ewig so hinziehen, aber schaut selber, Bilder sagen viel mehr wie tausend Worte.
Natürlich wurde über die gesamte Dauer der Veranstaltung bestens für das leibliche Wohl des internationalen Publikums gesorgt, Vom Döner, Brathähnchen oder gebratenen Nudeln war alles vorhanden und das zu sehr moderaten Preisen. Ebenso begrüßenswert fand ich das System mit dem Bonverkauf für die Getränke.
Natürlich gibt es auch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, aber das gehört dazu. Auf jeden Fall ist das JetPower-Event in Genderkingen ein mehr wie würdiger Nachfolger für die JetPower in Bad Neuenahr/Ahrweiler.
Unser besonderer Dank gehört Richard und Emmerich Deutsch und dem gesamten Team!
Wir freuen uns bereits heute auf das JetPower-Event 2019!
Charly für mfso
(Achtung - in dem Fall sind es 2 Block mit Bilder)
Nachtrag zur JetPower 2018:
Die Besucherzahlen insgesamt lagen etwas höher als bei der finalen JetPower in Bad Neuenahr/Ahrweiler. Bemerkswert ist auch die Tatsache, dass der Anteil der ausländischen Gäste wesentlich höher war als in den vergangenen Jahren. Dies wirkte sich auch sehr positiv auf die Verkaufszahlen der Aussteller aus.