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Antikfliegerstammtisch Türkenfeld 2016
von mfso
vor rund zehn Jahren reifte die Idee bei den Antik Modellfliegerfreunden Deutschland e.V. sich nach der langen Winterpause zu treffen und die neuesten Bauergebnisse vorzuzeigen und zu diskutieren. So entstand der Antik-Stammtisch in Türkenfeld. Beim Unterwirt mit seinem großen Saal, ein idealer Platz für die Präsentation der Modelle.
So konnten die beiden Macher für den Antikstammtisch, Robert Steinbrecher und Sepp Bichler, heuer bereits das neunte Treffen verkünden. Aus dem gesamten süddeutschen Raum kommen die begeisterten Modellbauer hier in Türkenfeld zusammen. Leider konnte Henri, ein Teilnehmer aus Schweden, wegen eines Beinbruchs dieses Jahr nicht mit dabei sein.
Die rund 100 Modelle wurden von allen Seiten betrachtet werden. Die offene, kameradschaftliche Art der Antikflieger ließ keine Frage offen. Der Grundsatz der Gruppe ist es, dass Modelle nach alten Plänen, mit den damals zur Verfügung stehenden Materialien und deren Bautechniken erstellt werden. Die Ausstellung zeigte dies eindrucksvoll.
Türkenfeld ist das Mekka der süddeutschen Modellbauer um über die Erfahrungen zu berichten, sich Tipps abzuholen, Fragen beantwortet zu bekommen und letztlich auch die Freundschaften, welche über die letzten Jahrzehnte bestehen, zu pflegen. Dazu hilft natürlich auch der Rahmen in Türkenfeld. Beginn ist um 9:30 Uhr mit offenem Ende. Gemeinsames Mittagessen ist obligatorisch. Für den Kaffee sorgt der Wirt, um den Kuchen kümmern sich die Fliegerfrauen.
Dass Türkenfeld der Schmelztiegel der Tüftler und Praktiker ist zeigen eindruckvolle die Bilder. So ist die elektronisch geregelte elektrische Seilwinde eines der vielbetrachteten Ausstellungsstücke. (Bild 17 +18).
Eine weitere gute Idee wurde von Oliver Prinz in seinem Stiegker präsentiert. Mit einem Wellenausgleich überbrückt er in seinem Modell den möglichen Versatz von Motor- zur Antriebswelle. Der Ausgleich ist für weit unter 10 € im Fachhandel zu erstehen. (Bild 87). Ein weiteres Detail ist in Bild 89 zu erahnen. Das Steckungsrohr für das Höhenleitwerk wurde am Ende mit einem Kugelkopf aus der Ruderanlenkung versehen. Das Gegenstück wurde im Höhenleitwerk am Ende einer Rippe befestigt. So erhält er einen Schnapper, welcher ihm das Leitwerk fixiert.
Vom Futterstoff zum Bespannen bis hin zur Diskussion über die Eigenschaften der verschiedenen Spannlacke, man konnte alles in Erfahrung bringen.
Alle Ausstellungsstücke werden auch einmal die Lüfte beherrschen, dafür wurden die vielen Stunden im Keller investiert. Es war und ist ein Genuss sich die alten "neuen" Schönheiten zu betrachten, die mit der so modernen Schaumwelt nichts zu tun haben. Sei es nun der zu groß geratene Amigo mit 4 Meter Spannweite (Schleppkupplung, Störklappen, Querruder) von Diemar Holl oder das kleine Grunau Baby mit gerade einmal 400 mm SW. Vom Fesselflieger Utra Stunter über die Motorensammlung samt Dampfmaschinen.
Aber auch die neue Technik hält bei den Antik´lern Einzug. Auf den ersten Blick glaubt man (Bild 4 und 13) einen alten Motor vor Augen zu haben. Erst der Zweite lässt den E-Motor im Hintergrund erkennen. Der Motor entstand aus einem 3 D-Drucker. Da werden wir in Zukunft sicherlich noch den einen oder anderen Blickfang erleben.
Nun warten alle natürlich auf die ersten warmen Frühlingstage um ihre Schönheiten in die Luft zu bringen.
Axel Wrana